2018

28. SmartCard Workshop

Impressionen vom 28. SmartCard Workshop

Blockchain, Führerschein-Apps und Sicherheit für IoT

Welche praktischen Anwendungsmöglichkeiten gibt es für die Blockchain-Technologie abseits von Bitcoin? Wie können Identitäten für Menschen, aber auch für Maschinen sicher festgestellt werden? Mit diesen und anderen Fragen rund um Smartcards und Sicherheit von Chips beschäftigten sich Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft auf dem 28. Fraunhofer SmartCard Workshop am 21. und 22. Februar 2018 am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt. Keynote-Speaker des diesjährigen Experten-Workshops war ENISA-Executive Director Udo Helmbrecht, der einen Überblick über den neuen Cybersecurity Act gab, der Cybersicherheit in Europa stärken soll.

Cybersicherheit soll in Europa einheitlicher vorangetrieben werden, das ist das Ziel des Cybersecurity Act. Udo Helmbrecht, geschäftsführender Direktor der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit ENISA, stellte den rund 160 Teilnehmern des Fraunhofer SmartCard Workshops den Gesetzesentwurf vor. Durch den Cybersecurity Act soll die Rolle der ENISA gestärkt werden, um die Netz- und Informationssicherheit für die Bürger, Unternehmen und Organisationen in Europa zu verbessern zudem wird ein Zertifizierungsgesetz vorgeschlagen. Bis 2019 soll der Cybersecurity Act verabschiedet werden.

Bitcoin ist wohl die bekannteste Anwendung von Blockchain. Doch die Technologie lässt sich in vielen anderen Szenarien einsetzen: ein digitales, dezentrales Register, das seine Einträge kettenartig miteinander verbindet, ist beispielsweise auch für Smart Contracts einsetzbar, um Vertragsinhalte unfälschbar und digital abgesichert festzulegen. Auch Produkte könnten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg - Produktion, Transport, Verkauf - durch eine Blockchain transparent verfolgt werden. Im Internet of Things könnten vernetzte Geräte durch die Nutzung einer Blockchain ohne zentrale Stelle miteinander kommunizieren. Ein weiterer Schwerpunkt des Expertentreffens waren sichere Identitäten - sowohl für Menschen als auch für Maschinen. In Österreich läuft derzeit die Pilotphase einer mobilen Führerschein-App, die eine Alternative zur Fahrerlaubnis aus Plastik werden soll. Ein Vertreter der österreichischen Staatsdruckerei stellte die technische Seite vor. Im Internet der Dinge müssen vernetzte Geräte und Maschinen abgesichert werden - welche technischen Möglichkeiten und Sicherheitsarchitekturen es dafür gibt, diskutierten die rund 160 Teilnehmer des Fraunhofer-Experten-Workshops für Chip-Sicherheit.