Unsere Wissenschaftler Oren Halvani, Lukas Graner und Roey Regev sind auf der ARES-Konferenz auf dem Workshop Digital Forensics (WSDF2020) mit dem Best Paper Award ausgezeichnet worden. Wir gratulieren unseren Kollegen und freuen uns sehr!

Die drei Textforensik-Experten stellen in ihrem preisgekrönten Paper TAVeer - An Interpretable Topic-Agnostic Authorship Verification Method ein Autorschaftsverifikationsverfahren vor. Mit Hilfe sogenannter AV-Verfahren kann überprüft bzw. verifiziert werden, ob eine bekannte Person ein gegebenes anonymes Schreiben tatsächlich verfasst hat – oder es kann gezeigt werden, dass ein Text eben nicht von einem bestimmten Verfasser stammt, etwa bei Plagiatsverdacht.

Oren Halvani, Lukas Graner und Roey Regev haben mit TAVeer ein Verfahren entwickelt, das sich ausschließlich auf den Schreibstil konzentriert. Das AV-Verfahren analysiert zahlreiche Merkmale eines verfassten Textes, wie beispielsweise bestimmte Satzanfänge, Redewendungen, oft verwendete Wortketten, Kontraktionen und ähnliches. Über eine Masse charakteristischer Indizien kann TAVeer dann beurteilen, ob eine in Frage kommende Person einen Text geschrieben hat oder nicht.

Das Verfahren der Fraunhofer-SIT-Experten unterscheidet sich von vielen existierenden AV-Ansätzen in der Hinsicht, dass die verwendeten Merkmale unabhängig vom Inhalt der Texte sind. Viele existierende Verfahren können durch unterschiedliche Themen in den zu analysierenden Texten fehlgeleitet werden. Im Gegensatz dazu, kann TAVeer sogar auf Texte mit gegensätzlichen Themen angewendet werden, ohne dass das Verifikationsergebnis verzerrt wird, wie von den Autoren in ihrer Publikation gezeigt.