DeCNeC
Detecting CSAM Without the Need for CSAM Training Data
Die Erkennung von Missbrauchsdarstellungen (CSAM) stellt für Strafverfolgungsbehörden weltweit eine große Herausforderung dar. Während bekanntes CSAM, wie das im Rahmen einer Ermittlung beschlagnahmte Material, mithilfe von Hash-Abgleichen (z. B. wahrnehmungserhaltende Hashes wie PhotoDNA) identifiziert werden kann, erfordert die Erkennung unbekannter CSAM-Inhalte den Einsatz fortschrittlicher Methoden – insbesondere solche, die auf KI basieren. Allerdings ist bei KI der Einsatz von CSAM-Trainingsdaten aufgrund ihres hochgradig illegalen Charakters (siehe StGB §184b+c) äußerst problematisch, insbesondere für Forschungseinrichtungen.
Genau hier setzt das DeCNeC-Projekt an, das sich auf die Erkennung von unbekanntem CSAM konzentriert, ohne auf CSAM-Daten zurückzugreifen. Im Rahmen des Projekts werden neuartige Ansätze aus dem Bereich des Maschinellen Sehens (Computer Vision) erforscht und entwickelt. Die Kernidee besteht darin, separate Konzepte zu kombinieren, um dadurch eine CSAM-Erkennung zu ermöglichen. Zu diesem Zweck werden Klassifikatoren separat auf Erwachsenenpornografieszenen und auf harmlosen Bildern von Kindern in Alltagssituationen trainiert und dann fusioniert, um mögliche Schnittmengen (und damit CSAM) zu identifizieren.
Darüber hinaus widmet sich DeCNeC der Erforschung von Bildverbesserungstechniken, um auch mit Bildern minderer Qualität effektiv arbeiten zu können. Parallel dazu werden Lösungsansätze entwickelt, um Herausforderungen wie der problematischen Posendarstellungen zu bewältigen (nach der COPINE-Skala, ein System, um die Schwere von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern zu klassifizieren). In enger Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden zielt DeCNeC darauf ab, ethisch vertretbare und praxistaugliche Erkennungsmethoden zu entwickeln, mit denen die Ermittlungsarbeit präzise und effektiv unterstützt werden kann.
Kooperationspartner gesucht!
Damit das Projekt DeCNeC möglichst praxistaugliche KI-Modelle hervorbringt, ist die Zusammenarbeit mit einem Landeskriminalamt (LKA) essenziell. Aufgabe des kooperierenden LKA wird es sein, geeignete CSAM-Datensätze zu erstellen, um damit die im Projekt entwickelten KI-Modelle (vonseiten des LKA) evaluieren zu können.
Im zweiten Schritt der Zusammenarbeit wird das LKA Statistiken in Bezug auf die Auswertung der KI-Modelle schicken, damit diese immer weiter optimiert werden können.
Teilnehmende Landeskriminalämter haben während der gesamten Projektlaufzeit (4 Jahre) kostenlosen Zugriff auf die speziellen KI-Modelle, die verlässlichere und erklärbare Resultate liefern als kostenpflichtige Konkurrenzlösungen.
Interessierte können sich gern bei der Projektleitung melden, auch für detailliertere Informationen zur Ausgestaltung der Kooperation.