Tracking Protection List

Trackingschutz für den Microsoft Internet Explorer

Wenn man heute im Internet surft, dann muss davon ausgehen, dass man dabei von Dritten beobachtet wird. Diese Dritte sind als Tracker in Webseiten eingebunden und bekommen ohne Kenntnis oder Zustimmung eines Benutzers Informationen darüber, welche Webseiten aufgerufen werden. Dadurch erfahren Tracker, für was Benutzer sich interessieren, was sie konsumieren bis hin zu persönlicher Information wie eigene politische Einstellung oder Gesundheitszustand. Sind diese Tracker als sogenannte Cross Domain Tracker in die Angebote verschiedener Webseitenanbieter eingebunden, dann können sie sich ein umfangreiches Bild von Benutzern machen. Die somit erfassten Daten können als Profile gespeichert werden, die etwa für das zielgerichtete Schalten von Werbeanzeigen in Webseiten verwendet werden. Besonders kritisch wird Tracking dann, wenn dem Tracker aus einem anderen Zusammenhang die echte Identität des Benutzers bekannt ist (z.B. als Betreiber einer Plattform für soziale Netze) und er die echte Identität eines Benutzers mit den gesammelten Tracking-Informationen in Beziehung setzen kann.

Die Lösung von Fraunhofer für den Internet Explorer

Fraunhofer SIT hat im Rahmen eines Auftrags von Microsoft eine Tracking Protection List für den Internet Explorer entwickelt. Auf Basis dieser Liste kann der Internet Explorer Benutzer davor schützen, dass im Hintergrund Verbindungen zu Trackern aufgebaut werden. Für den Aufbau der Liste untersucht Fraunhofer SIT die für Benutzer in Deutschland wichtigsten Webseiten auf das Enthaltensein von Trackern. Bei der Detektion der Tracker berücksichtigt Fraunhofer SIT viele verschiedene Tracking-Methoden. Werden neue Tracking-Methoden bekannt, dann werden diese bei der Detektion von Trackern berücksichtigt. Zur Anwendung von Tracking Protection Lists benötigt man mindestens den Internet Explorer 9.

Vorteile von Tracking Protection Lists

Tracking Protection Lists bieten im Vergleich zu anderen Ansätzen eine sehr vorteilhafte Alternative, die eigene Privatsphäre zu schützen. Im Vergleich zu dem DoNotTrack-Standard wird der Schutz bei Tracking Protection Lists direkt durchgesetzt, da der Schutz nicht von der Kooperationsbereitschaft der Tracker abhängt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich Benutzer nicht mit den technischen Hintergrundinformationen für Tracking befassen müssen, was für viele Benutzer lästig ist und diese auch oftmals überfordert. Dies bleibt einem Benutzer nämlich nicht erspart, wenn er sich mit anderen Bordmitteln von Browsern oder mit Browser-Erweiterungen gegen Tracking schützen möchte. Diese Abwehrmaßnahmen sind nämlich typischerweise spezifisch für bestimmte Tracking-Methoden, wie etwa das Verbieten von Third Party Cookies. Für Benutzer bedeuten methodenspezifische Schutzmaßnahmen, dass er die Tracking-Methoden kennen müsste und sich darüber hinaus informieren müsste, welche technische Abwehrmaßnahmen für die jeweiligen Methoden am besten geeignet sind. Ein solcher Ansatz ist sehr benutzerunfreundlich. Tracking Protection Lists machen Benutzern das Leben viel einfacher. Ist die Tracking Protection Liste installiert, ist man dadurch gleich gegen verschiedene Tracking-Methoden geschützt und neue Tracking-Methoden werden einfach durch automatisiertes Nachladen aktualisierter Tracking Protection Lists behandelt.

Download der Fraunhofer SIT-Liste

Die Tracking Protection List des Fraunhofer SIT für den Internet Explorer ab Version 9 kann bei Microsoft heruntergeladen werden.

Hinweise

  • Fraunhofer SIT erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit seiner Tracking Protection List. Es ist nicht auszuschließen, dass es Tracker gibt, die von unserem Detektionssystem nicht als solche erkannt wurden.
  • Die Detektion und Klassifikation als Tracker basiert darauf, dass Fraunhofer SIT die Anwendung von Methoden bemerkt hat, die typischerweise für Tracking eingesetzt werden. Es kann in einzelnen Fällen möglich sein, dass Unternehmen diese Methoden ohne Tracking-Absicht einsetzen. Die tatsächlichen Absichten für den Einsatz solcher Methoden sind von außerhalb nicht transparent. Das Enthaltensein in der Tracking Protection List trifft somit eine Aussage darüber, dass Methoden angewendet werden, die zum Tracking geeignet sind, jedoch nicht, dass tatsächlich Tracking durchgeführt wird.
  • Sollten Sie Fragen zur Trackingschutzfunktion oder zur Konfiguration des Trackingschutzes im Internet Explorer haben, dann wenden Sie sich bitte an Microsoft unter tpl-anfragen@remove.this.microsoft.com.
  • Sollten Sie der Meinung sein, dass Sie zu Unrecht in der Tracking Protection List enthalten sind, dann melden Sie sich bitte per E-Mail unter der Adresse tpl@remove.this.sit.fraunhofer.de.
  • Die Verwendung der Tracking Protection List kann in einzelnen Fällen dazu führen, dass Webseiten nicht korrekt angezeigt werden. Das geschieht in der Regel dann, wenn Anbieter in ihre Webseiten Elemente integrieren, die direkt von zusätzlichen Anbietern in den Browser geladen werden. Ist ein solcher zusätzlicher Anbieter als Tracker in der Liste enthalten, dann sorgt die Tracking Protection des Browsers dafür, dass die Verbindungen des Browsers zu diesem Anbieter nicht aufgebaut werden können. Als direkte Konsequenz davon werden Webseiten dann nicht korrekt angezeigt. Die beste Möglichkeit zur Abhilfe würde darin bestehen, dass der Anbieter der Webseiten auf Einbettung von Drittanbietern verzichtet, die als Tracker bekannt sind. Tut er das nicht, dann muss man als Benutzer entscheiden, ob man entweder eine nicht korrekt angezeigte Webseite haben möchte oder indiesem Fall Tracking akzeptiert.
  • Fraunhofer übernimmt keine Mängelhaftung im Zusammenhang mit der Nutzung der Trackingliste.
  • Für die Nutzung der Trackingliste gelten die Nutzungsbedingungen von Microsoft.

Kontakt

Fragen und Hinweise zu unserer Tracking Protection List richten Sie bitte an tpl@remove.this.sit.fraunhofer.de.